Die 42. Ausgabe des 24h-Rennen am Nürburgring war in diesem Jahr an Spannung und Drama fast nicht zu überbieten. Nichts an diesem Rennen war einfach und die Mannschaft um rent2Drive-Racing hatte bis zuletzt alles geben müssen um die Nordschleife zu bezwingen.
Schon vor Beginn der 24-Stunden-Hatz war klar, dass 2014 etwas Besonderes für rent2Drive-Racing werden würde, da das Team aus Döttingen zum fünften Mal in Folge mit Ihren eigenen Fahrzeugen bei dem 24 Stunden-Klassiker vertreten war. Dies sollte auch gebührlich gefeiert werden: Mit 3 Fahrzeugen stellte die Mannschaft das stärkste Aufgebot, dass bisher vom Team an den Start gebracht wurde.
Die Truppe um David und Diana Ackermann trat in diesem Jahr erstmals mit dem neuen M235i-Racing in der BMW Cup2-Klasse und dem Aston Martin Vantage GT4 in der SP10 Klasse an. Zudem wurde wieder der BMW M3 E46 ins Rennen geschickt, mit dem im letzten Jahr der dritte Platz in der V6-Produktionswagenklasse geholt werden konnte.
Bereits im freien Training am Donnerstagnachmittag, als der Aston Martin einen spektakulären Abflug am Ende der Start-Zielgeraden hatte und heftig in die Leitplanken des Grand Prix Kurses einschlug, begann für die Crew die Arbeit. Zum Glück stellte sich bald heraus, dass der Schaden am Auto zwar schwer, aber dennoch reparabel war. Für die Mechaniker-Crew begann nun ein Lauf gegen die Zeit um das Auto rechtzeitig für das 2. Qualifying am Freitagmorgen fahrbereit zu machen.
Doch das sollte nicht die einzige Baustelle sein, die rent2Drive vor dem eigentlichen Rennen zu bewältigen hatte. Bei schwierigen Mischverhältnissen kam der M3 E46 von der Strecke ab und beschädigte die hintere linke Fahrzeugseite derart stark, dass die komplette Hinterachse ausgewechselt werden musste.
Zumindest das Wetter bereitete allen Teams zum Start der 42. Ausgabe des Langstrecken-klassikers keine Probleme. In der Startaufstellung bekam die Mannschaft noch tatkräftige Unterstützung von Superhelden Spiderman und Darth Vader – somit konnte am Samstag um 16:00 unter besten Bedingungen die Hatz rund um die Uhr aufgenommen werden. In der turbulenten Anfangsphase mit vielen Unfällen und Gelb-Phasen, in der auch einige der Favoriten auf den Gesamtsieg die Segel streichen mussten, konnten sich die Rennwagen von rent2Drive-Racing glücklicherweise aus allen Problemen fernhalten und fuhren in Ihren Klassen sukzessive nach vorne.
Nach 6 Stunden konnte der BMW M235i, der von den Fahrern David Ackermann, Jörg Wiskirchen, Carsten Welschar und David Griessner pilotiert wurde, bereits vom 11. auf den 3. Platz nach vorne fahren. Wertvolle Punkte für die BMW M235i-racing Cup-Wertung wurden gesammelt, da alle 6 Stunden der Zwischenstand gewertet wurde.
Doch das Rennen durch die „Grüne Hölle“ sollte ihrem Ruf noch mehr als gerecht werden: In den frühen Morgenstunden erreichte in der Box der Funkspruch, dass es eine schwere Kollision zwischen dem M235i und einem Porsche im Streckenabschnitt Kesselchen gab. Das Team traute seinen Augen kaum, als das Auto kurze Zeit später in die Boxengasse einbog: Das komplette Heck des Rennwagens war ein einziges Trümmerfeld. Alle wichtigen Komponenten am Auto wurden durchgecheckt, alle abstehenden Karrosserieteile abgeflext und so konnte der BMW M235i Racing nach einer relativ kurzen Standzeit die Box wieder verlassen.
Der 24h-Neuling und österreichische Nachwuchsfahrer David Griessner übernahm das Steuer des stark lädierten BMWs und konnte erstaunlicher Weise ähnliche Rundenzeiten fahren wie zuvor. Welch Glück im Unglück für die Truppe von rent2Drive-racing!
Doch dieses Auto sollte nicht das einzige Sorgenkind an diesem Tag sein: Kurze Zeit später konnte das Team über die Livebilder am Bildschirm mit verfolgen, wie der Aston Martin in langsamer Fahrt auf der Grand Prix Strecke mit starker Rauchentwicklung ausrollte. Streckenposten eilten mit Feuerlöschern herbei und löschten den Brand am hinteren Teil des Fahrzeugs. Als das Auto in die Box geschleppt wurde stellte man erleichtert fest, dass „lediglich“ eine defekte Antriebswelle den Brand verursacht hatte. Diese wurde getauscht und die Fahrer nahmen schnell wieder am Rennen teil. Doch einfacher wurde die Situation dadurch natürlich nicht: Die Fahrer des Wagens, Dimitriy Lukovnikov, Andrei Sidorenko, Michael Heimrich und Michael Czyborra mussten für die verbleibenden Stunden des Rennens ohne Traktionskontrolle und ohne ABS auskommen.
Auch das dritte Auto im Bunde musste den Torturen der 24-Stunden Tribut zollen:
Einige Runden nach der Berührung mit einem Opel Astra OPC Cup meldete der Fahrer Frederic Ledoux starke Vibrationen am Heck und auch er musste zu einem unplanmäßigen Stopp in die Box bevor es weiter gehen konnte und seine ungarischen Teamkollegen Csaba Walter, Adrienn Walterné Dancsó und Tamas Kovács die Aufholjagd begannen.
Nach dieser Serie von Unglücken hoffte man das Schlimmste nunmehr überstanden zu haben. Durch fahrerische Höchstleistungen der gesamten Piloten des M235i, vor allem aber auch vom Nordschleifen Neuling David Griessner konnte der zwischenzeitlich an Scheid Motorsport verloren gegangene dritte Platz zurückerobert werden. Es sah alles gut aus, bis der 2er BMW in langsamer Fahrt im Brünnchen gemeldet wurde. Der rechte Dämpfer des Rennfahrwerks hatte einen Ermüdungsbruch erlitten und musste nun in einer zeitraubenden Prozedur getauscht werden. In diesem Moment wurde deutlich, dass das 24-Stunden Rennen am Nürburgring etwas ganz Besonderes ist. Johannes Scheid eilte aus der Nachbarbox herbei, um die Mechaniker von rent2Drive-Racing beim Einbau des Dämpfers zu unterstützen. Die verbleibenden 2,5 Stunden überstand der „Kleine“ ohne weitere Probleme und fuhr einen sensationellen vierten Platz in der Cup 2 Klasse ein.
Auch das Blatt des Aston Martins sollte sich zum Positiven wenden. Der Vantage GT4 fuhr in den letzten Runden noch auf den dritten Platz in der Klasse SP 10!
Komplettiert wurde das gute Ergebnis durch einen soliden 7. Platz des BMW M3 E46 in der V6-Produktionswagenklasse.
Die Erleichterung war allen Fahrer, Teammitglieder und Freunden von rent2Drive-Racing ins Gesicht geschrieben und alle waren dankbar, dass dieses schwere und anstrengende Rennen auf dem Nürburgring positiv zu Ende gegangen war, denn 2014 war für die Mannschaft ein 24h-Rennen hoch³!