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Nicht berauschend, aber erfahrungsreich

  • Lesedauer:4 min Lesezeit
  • Beitrags-Kategorie:2012

wroeder_4485_1600x1065_320x213Dunkle Wolken und eisige Kälte bildeten einen unwirklichen „Renn-Rahmen“ zum Saisonauftakt der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) am vergangenen Wochenende. Doch auch über dem Team rent2drive hatten sich dunkle Wolken festgehangen – die Teamstimmung jedoch blieb nicht kalt, sondern wurde von Problem zu Problem wärmer.

 

Gefühlt lagen die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt – Sprühregen und ein strammer Wind verstärkten das arktische Empfinden am letzten Märzwochenende auf dem Nürburgring. Zum ersten von zehn Rennen der VLN-Saison hatten sich mehr als 180 Starter in der Eifel eingefunden, darunter auch das Team rent2drive mit Teamchef David Ackermann (Döttingen). Zwei Autos des Münchner Herstellers BMW schickte Ackermann ins Rennen. Einen BMW M3 in der Klasse V5 und einen BMW M3 in der Klasse V6. Pünktlich zum ersten offiziellen Training der 2012er Saison gingen beide Boliden auf die Strecke – zunächst in verhaltener Fahrt, um Informationen über den Zustand der Piste zu sammeln. Erst danach sollten die Fahrer Jens Riemer (Espelkamp), Carsten Welschar (Petershagen) und Teamchef David Ackermann auf dem V6-BMW sowie Michael Vetter (Eppelheim) und Michael Küchenmeister (Ibbenbüren) zum Angriff auf eine jeweils gute Startposition blasen.

 

Starke Konkurrenz und schwache Technik

wroeder_4496_1600x1065_320x213Schon die ersten Runden zeigten, dass das Groß der stark besetzten Klassen ihre Hausaufgaben über Winter erledigt hatten: Die Rundenzeiten lagen extrem dicht beieinander, zum Teil nur durch Wimpernschläge getrennt. Für das Team rent2drive eine schwere Aufgabe, wollte man nicht mit der roten Laterne ins Rennen starten. Michael Küchenmeister eröffnete auf dem kleineren V5-BMW das Training. Seine zweite und eigentlich schnelle Runde endete mit einem massiven Leistungsverlust des Motors. Waidwund steuerte Küchenmeister die Box an, in der die Mechaniker zur Diagnose bereitstanden. Eine defekte Zylinderkopfdichtung war Grund der Leistungseinbuße und dafür, dass der Wagen aus dem Rennen genommen wurde. „Ein solcher Schaden lässt sich nicht binnen weniger Minuten reparieren,“ resümiert Teamchef Ackermann nach dem Rennen. „In der Folge haben wir gemeinsam entschieden, den V5 aus dem Rennen zu nehmen.“

Für den „Großen“ lief es indes nicht schlecht: Die drei Piloten drehten insgesamt sechs Trainingsrunden, wobei erst zum Ende die Topzeit abgeliefert wurde, als die Strecke langsam trocknete. Die eingefahrene Zeit von 10:00 Minuten reichte für Startplatz sechs von insgesamt 19 in der Klasse gemeldeten Startern. Jens Riemer hatte die Aufgabe den Start und die folgenden 7 Runden zu fahren. Zunächst blieb die Klasse dicht beisammen und lieferte einen sehenswürdigen Kampf, als es jedoch ans Überholen langsamerer Fahrzeuge ging, wurde Riemer aufgehalten und verlor so den Anschluss zur Spitze. Alle Bemühungen, den Kontakt wieder herzustellen, wurden ihm jedoch versagt. Und dann schlug der Defektteufel zu: Kurz vorm Ende seiner sechsten Runde bemerkte er starke Rauchentwicklung am Heck des BMW M3. Er fuhr zur Box, um den Wagen kontrollieren zu lassen. „Eine Ölleitung war durchgescheuert und musste erneuert werden. Unsere Autos werden von Scheid Motorsport betreut und die Mechaniker gaben alles, um unser Auto so schnell wie möglich wieder flott zu bekommen. Dennoch dauerte die Reparatur 30 Minuten. Gnadenlos abgeschlagen hat Carsten Welschar das Rennen als zweiter Fahrer aufgenommen und fünf Runden gedreht, die wir nun als Testfahrt verbuchen müssen,“ beschreibt Ackermann die Situation am Samstagnachmittag.

Als das Rennen knapp drei Stunden alt wurde, verdichteten sich die Wolken, es begann heftig zu regnen und an einigen Stellen der 25 Kilometer langen Piste begann Nebel aufzuziehen, der die Sicht auf weniger als 20 Meter begrenzte. In der Folge wurde das Rennen von den Organisatoren abgebrochen und nicht mehr neu gestartet.

Das Team rent2drive rund um David Ackermann plant für die kommenden Tage weitere, ausgiebige Tests. „Wir wollen frühzeitig Fehlerquellen aufdecken und beheben. Außerdem werden wir verschiedene Fahrwerkseinstellungen in Kombination mit den Reifen unseres neuen Reifenpartners Yokohama testen.“

Das nächste Rennen findet am 14. April 2012 statt, die Renndistanz beträgt vier Stunden.

Text: Uwe Meuren
Foto: Werner Röder

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